Hollywood-Empfehlungen I
Original vom 21.05.2021
Heute möchte ich ein paar meiner Lieblingsfilme des Blockbusterkinos vorstellen. Ich spoilere hierbei nicht, sondern bewerte lediglich meine Erfahrung. Die Auswahl für den ersten Teil ist mir nicht besonders schwer gefallen, und ich denke aus den 4 Partizipanten dieser Liste kann man gut meine Vorlieben für authentische Thriller mit Romanvorlagen herauslesen. Es gibt Unmengen an Filmen, und ich habe Unzählige davon gesehen. Einige Filme bleiben dabei allerdings lange in Erinnerung, während man andere schon längst wieder vergessen hat. Nicht nur will ich mal „etwas anderes“ machen, ich möchte auch meiner Leserschaft solche Filme empfehlen. Ich denke, ich werde eine wiederkehrende Serie daraus machen und vielleicht auch für den ein oder anderen Film mal eine tiefergehende Analyse schreiben. Aber erst einmal sollte ein kurzer Überblick ausreichen. Die Abstufung dient nur zur Übersicht und stellt kein Ranking dar, da alle Filme „sehenswert“ sind und ich nicht den einen über den anderen stellen will.
Der Schakal (The Jackal) – 1997

Der Schakal ist einer meiner Lieblingsfilme aus meiner Jugendzeit. Er ist richtig schlecht bewertet worden und war auch an der Kasse ein Flop. Ein Detektiv (Sidney Poitier) holt einen Terroristen (Richard Gere) aus dem Gefängnis, um den Amoklauf des gefürchteten Auftragskillers „Schakal“ (Bruce Willis) zu verhindern. Der Film verdient sicher keinen Oscar, aber er ist gut, weil Bruce Willis mal nicht den schmierigen, amerikanischen Helden spielt, sondern einen russischen Killer, und das macht er ziemlich gut. Die akribischen Planungen des Schakals, und die damit verbundenen Wendungen tragen den Film. Hinzu kommt der sehr gute, atmosphärische Soundtrack. Vergessen sind die schlechten schauspielerischen Einlagen von Willis‘ Kollegen.
Plot: 4 von 5
Darstellerleistung: 2 von 5
Spannung: 3 von 5
Soundtrack: 4 von
Loses Remake des 1973er Films „Day Of The Jackal“ und dessen Buchvorlage von Frederick Forsythe.
Regie: Michael Caton-Jones
Zwielicht (Primal Fear) – 1996

Leider geht es in diesem Film nicht um Vampire, sondern um einen Mord mit politischer Tragweite. Rechtsanwalt Martin Vail (Richard Gere) soll den Verdächtigen Aaron Stampler (Edward Norton) dabei rechtlich vertreten. Was nun ein zähes, langweiliges Courtroom-Drama wäre, wird von der überragenden Schauspielleistung eines jungen Edward Norton aufgepeppt. Richard Gere spielt wieder mal sich selbst, aber er hat ganz gute Chemie mit Norton. Ich glaube ich habe den Film zum ersten Mal als Kind im Fernsehen gesehen. Aber er ist irre, irre gut. Bitte verleiht auch dem Soundtrack-Verantwortlichen im Nachhinein einen Oscar für die Verwendung von portugiesiesischem Schlager als Montagemusik. Geilste Szene mit „Cancao do Mar“!
Plot: 3 von 5
Darstellerleistung: 4 von 5
Spannung: 3 von 5
Soundtrack: 5 von 5
Basiert auf dem gleichnamigen Buch von William Diehl.
Regie: Gregory Hoblit
JFK – Tatort Dallas (JFK) – 1991

JFK, ja. Wir kommen zu meinem Lieblingsfilm. Der Film spielt (natürlich) zur Zeit der Ermordung John F. Kennedys und danach. Jim Garrison (Kevin Costner) mimt dabei die unermüdliche Spürnase nach den Verantwortlichen und dreht dabei jeden Stein um. Wer sich schonmal mit Verschwörungstheorien beschäftigt hat, wird zur Kenntnis nehmen, dass der Film keine Möglichkeiten außer Acht lässt und alles letzten Endes plausibel (!) erscheinen lässt. Wahnsinn!
Der Film ist voller irrer Wendungen, tollen Nebencharakteren und guten schauspielerischen Leistungen. Trotz der 180 Minuten Laufzeit auch nie langweilig. Unbedingt sehen.
Plot: 5 von 5
Darstellerleistung: 4 von 5
Spannung: 5 von 5
Soundtrack: 4 von 5
Basiert auf den Sachbüchern „On the Trail of the Assassins“ (1988) von Jim Garrison und „Crossfire: The Plot That Killed Kennedy“ (1989) von Jim Marrs.
Regie: Oliver Stone
Der Baader-Meinhof-Komplex – 2008

Meine letzte Hausarbeit im Studium hätte sich mit diesem Film befasst, wenn ich nicht abgebrochen hätte. Meiner Ansicht nach der beste deutsche Film aller Zeiten nach „Das Boot“. Wer an geschichtlichen Zusammenhängen interessiert ist, wird den Film lieben. Die Entstehungsgeschichte und Verbrechensorgie der Roten Armee Fraktion (kurz RAF) wird thematisiert. Jeder wird sicher schon mal von ihr und ihrer großen Zeit in den 70er Jahren gehört haben. Die Schauspieler geben ihr bestes, die Charaktere lebendig erscheinen zu lassen. Was letztendlich ihr Schicksal ist, ist bekannt.
Besonders markant ist, dass man als Zuschauer nach dem Film mit Sicherheit mit den Terroristen sympathisieren wird, da der Film eine recht linke Grundposition einnimmt und man ein bisschen mitjubeln will, wenn der nächste Anschlag glückt. Wen das nicht stört, sei der Film herzlichst empfohlen.
Plot: 4 von 5
Darstellerleistung: 5 von 5
Spannung: 4 von 5
Soundtrack: 3 von 5
Basiert auf dem gleichnamigen Sachbuch von Stefan Aust (1985).
